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Berichte zur Kategorie "Übung"

Reklassifizierung der SEEBA - fünf THW Helfer aus Viernheim mit dabei

|  Übung  Ausland

Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) des Technischen Hilfswerks (THW) wurde am 9. Mai 2017 bei einer Großübung in der Schweiz zum zweiten Mal reklassifiziert. Mit dabei waren fünf Helfer des Viernheimer THW Ortsverbandes.

Die SEEBA ist weltweit und innerhalb kürzester Zeit einsetzbar, um professionelle Hilfe nach Erdbeben zu leisten. Im Jahr 2007 erfüllte sie als erste deutsche staatliche Einheit die internationalen Rahmenvorgaben der Vereinten Nationen (UN) für humanitäre Soforthilfeeinsätze nach Erdbeben und wurde als sogenanntes „Heavy Team“ in den Einsatzkatalog der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) aufgenommen. Alle fünf Jahre steht eine Reklassifizierung an: Am 8. und 9. Mai 2017 trainierten daher im Rahmen der internationalen Übung „ACHILLES 2017“ 73 SEEBA-Kräfte mit ihren acht Suchhunden unter der Aufsicht von UN-Vertretern den Einsatz nach einem Erdbeben. Gastgeber dieser Übung war die Schweiz, das heißt die Humanitäre Hilfe der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee.

Darunter vom THW-Viernheim und THW-Mannheim:

Rüdiger Frank: S1 Personal Officer (Personalplanung im Stab)
Thomas Ernst: Squad Leader Rescue (Truppführer Bergung)
Christian Busalt: Squad Leader Search (Truppführer Ortung)
Bertram Bähr: Squad Leader Search (Truppführer Ortung)
Evi Kümper: Dog Handler (Hundeführerin)
Mario König: vom THW Ortsverband Mannheim

Bericht der Helfer:

Anreise und Übungsbeginn:

Am Montag 8 Uhr war Übungsbeginn in Payerne Schweiz. Im dortigen Militärflugplatz wurde die Einreise in das Einsatzland geübt. Nach UN-Standarts soll das erste ankommende Rettungsteam eine „Reception and Depature Center“ aufbauen und betreiben. Diese versorgen die später ankommenden Rettungsteams mit Informationen und koordinieren die Verteilung der Hilfe.

Erste Erkundung:

Ein erstes Erkundungsteam wurde mit einem Hubschrauber nach Epeisses, einem Militärübungsgelände der Schweizer Arme, geflogen. Das restliche Team folgte mit den Fahrzeugen im Konvoi. Vor Ort wurde von einem Teil des Teams das Camp aufgebaut und danach bereiten sich durch eine Ruhephase auf die Ablösung der bereits im Einsatz befindlichen Kameraden vor.

Suchen und Bergen von Verletzten:

Zuerst wurde die biologische Ortung, die Rettungshunde, über die Einsatzstelle geschickt. Zeigten diese einen Fund an, wurde die technische Ortung eingesetzt. Danach suchten die Bergungshelfer, unterstützt durch einen Baufachberater (Structural Engeneer) die verschüttete Person. Es mussten beispielsweise Kernlochbohrungen angebracht werden und sich ein Eindringen in die Schadensstelle überlegt werden. Vor der Bergung des Verletzten mussten Abstützungen zur Eigensicherung hergestellt werden und Hindernisse beräumt werden. Wurde eine verletzte Person gefunden, so versorgten die Paramedics die Verletzten. Die SEEBA Ärzte sind vor allem für die Einsatzkräfte zuständig oder im Einsatz für besonders schwere Verletzungen bei den verschütteten Personen. So mussten die Ärzte zu Übung eine Amputation bei einem Verschütteten vornehmen.

Optimale Übungsbedingungen:

Die Helfer der SEEBA waren begeistert von der sehr guten Vorbereitung des Übungsgeländes. Es befanden sich beispielsweise Gebäude mit verschiedenen Baustilen, so wie sie in landestypischer Bauweise in den erdbebengefährdeten Einsatzländern anzutreffen sind. Diese wurden vor der Übung gezielt durch Sprengung zum Einsturz gebracht. So ergab sich ein realistisches Schadensbild, wie nach einem Erdbeben.

Zertifizierung:

Die Zertifizierung fand vom Montag 8 Uhr bis Dienstag 20 Uhr statt. Danach wurde weiter geübt bis Mittwoch 7,30 Uhr. Der offizielle Teil wurde am Mittwoch mit der Übergabe der Urkunde durch den UN / INSARAG Mitarbeiter Winston Chang abgeschlossen.
Die Prüfer, allesamt Spezialisten auf ihrem Gebiet, waren aus allen Teilen der Welt zur Reklassifizierung des SEEBA Teams in die Schweiz gekommen.