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Berichte zur Kategorie "Übung"

Viernheimer Helfer des THW bei der Reklassifizierung der Seeba

|  Übung  Ausland

Bertram Bähr und Christian Busalt vom THW Ortsverband Viernheim waren bei der Großübung am 6.September 2012 in Wesel mit dabei. Beide sind Mitglieder der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA). Bei einer 36-stündigen Übung in Wesel hatten die INSARAG Prüfer die Einsatzbereitschaft der SEEBA erfolgreich überprüft.

Christian Busalt war als Truppführer Ortung eingesetzt und mitverantwortlich für den richtigen und effektiven Einsatz der technischen Ortungsgeräte. Es wurden neue Ortungsgeräte eingesetzt, die sich bestens bewährten. „Bei der neuen Suchkamera Searchcam 3000 ist es von Vorteil, dass man Bilder fotografieren und sich später anschauen kann“, so Busalt, „beim neuen akustischen Ortungsgerät Delsar kann man Geräusche aufzeichnen und ebenfalls später abhören oder direkt vergleichen. Insgesamt kann man sagen, dass sich die Geräte bewährt haben.“

Der Einsatzbereich von Bertram Bähr war in der Exercise Control (ExCon) oder zeitweise auch in der Übungsleitung. Hier hatte er die Aufgabe, den Ablauf der Übung in seinem Bereich zu überwachen und zu steuern. Dazu gehörte Szenarien einspielen zu lassen, die in einem Drehbuch vorgegeben waren. Ebenso musste der Ablauf mit den UN-Classifiern abgestimmt werden.

Christian Busalt und Bertram Bähr waren sich einig, dass die Übung ruhig verlief und nach außen von einer gewissen Routine geprägt war. Intern war aber schon eine gewisse Nervosität zu spüren. Das Fazit der Beiden lautete: „Alles in allem eine gelungene und vor allem eine bestandene Übung.“

Ähnlich äußerte sich der THW-Präsident Albrecht Broemme: „Die verschiedenen anspruchsvollen Einsatzsituationen wurden von der SEEBA mit Bravour gemeistert. Die SEEBA hat sich ihre Reklassifizierung in beeindruckender Weise verdient“.

Unter den wachsamen Augen von Prüfern und internationalen Beobachtern simulierte das Team (bestehend aus 66 Helferinnen und Helfern sowie sechs Rettungshunden) einen Auslandseinsatz nach einem Erdbeben. Dabei hatten die Einsatzkräfte typische Szenarien und landestypische Besonderheiten zu bewältigen.

Zu den Aufgaben zählten beispielsweise die Suche nach Verschütteten mit Hilfe der mitgeführten Suchhunde, das Sichern, Aussteifen und Abstützen einsturzgefährdeter Gebäude, sowie das Bewegen von schweren Lasten. Wichtiger Bestandteil der Übung war außerdem das sichere Vordringen zu den Verletzten. Hierzu mussten die THW-Kräfte technisch anspruchsvolle Durchbrüche durch unterschiedliche Materialien wie Beton, Stahl oder Holz vornehmen.

Die Prüfer der INSARAG bewerteten zudem die Einreise in das Katastrophengebiet, die Zusammenarbeit der SEEBA mit den Behörden vor Ort, mit den Repräsentanten der UN und mit anderen Rettungsorganisationen, sowie die Führung und Koordination der eigenen Einsatzkräfte und die logistische Abwicklung des Einsatzes.

Die UN zertifizierte die SEEBA erstmals im Jahr 2007. Die Reklassifizierung findet turnusgemäß alle fünf Jahre statt. Dieses Jahr stammten die Prüfer aus der Schweiz, den Niederlanden, Polen, Norwegen und den USA. Die INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) ist ein Gremium innerhalb der Vereinten Nationen, das sich aus Katastrophenschutzexperten aus über 80 Ländern zusammensetzt. Ihre Hauptaufgabe ist es, internationale Qualitätsstandards für so genannte urbane Ortungs- und Rettungseinheiten (USAR) festzulegen. USAR Einheiten werden vornehmlich nach Katastrophen in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt.