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Berichte zur Kategorie "Öffentlichkeitsarbeit"

THW bei der Firma Freudenberg in Weinheim

|  Öffentlichkeitsarbeit

Das THW präsentierte sich bei der Jahreshauptver- sammlung der Meisterver-einigung Freudenberg. Die Industriemeister luden die freiwilligen Helfer des THW in das Werk an der Bergstraße ein.

Das Technische Hilfswerk (THW) präsentierte sich am Donnerstag, 25. März, bei der Jahreshauptversammlung der Meistervereinigung Freudenberg 1956 e.V.. Die Industriemeister des weltweit bekannten Weinheimer Unternehmens blicken gerne über den eigenen Zaun hinaus und luden deshalb die freiwilligen Helfer des THW in das Werk an der Bergstraße ein.

Der ein oder andere Industriemeister hatte schon etwas aus der lokalen Presse über das THW gehört, oder auch aus den Fernsehnachrichten, wenn über Hilfe bei großen Naturkatastrophen berichtet wurde. Aber was sich hinter den drei großen Buchstaben "THW" wirklich verbirgt, wusste keiner wirklich. Was lag also näher, als mit dem nächstgelegenen THW Ortsverband Kontakt aufzunehmen.

Die Helfer des THW Viernheim nahmen die Einladung gerne an. Sie präsentierten sich zusammen mit den Ortsverbänden Ladenburg und Heidelberg mit mehreren Einsatzfahrzeugen, einer Hochleistungspumpe und informativem Anschauungsmaterial.

Claudia Appenburg von der THW Geschäftstelle Darmstadt erläuterte der Versammlung die Strukturen, Organisationsformen und rechtlichen Grundlagen des THW. Besonders machte sie in ihrem Vortrag deutlich, dass das Technische Hilfswerk eine Bundesanstalt ist und im überwiegenden Teil von ehrenamtlichen Helfern getragen wird. Appendorf berichtete weiterhin nicht ohne Stolz, dass dies in der Welt einmalig ist - denn nirgendwo sonst gibt es eine staatliche Organisation bei der über 80.000 ehrenamtlich tätige Bürger in ihrer Freizeit ausgebildet werden und arbeiten. Darunter auch Techniker, Ingenieure und Spezialisten aller Art.

Beachtenswert ist gleichwohl das THW Gesetz. Darin heißt es Auszugsweise:
Das Technische Hilfswerk leistet technische Hilfe:

  1. 1. nach dem Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz,
  2. 2. im Ausland im Auftrag der Bundesregierung,
  3. 3. bei der Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen. 

Bundesweit gibt es 668 THW Ortsverbände die in acht Landesverbände unterteilt sind. Diese sind neben den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen Teil des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes in Deutschland. Anschaulich erklärte Appenburg das vielseitige Leistungsportfolio der THW Ortsverbände mit ihren universellen Bergungsgruppen und spezialisierten Fachgruppen.

Die Bergungsgruppen sind in der Lage ein breites Aufgabenspektrum abzudecken: Retten, Bergen, Ausführen von Sicherungs- und Räumarbeiten sowie das Leisten von vielfältiger technischer Hilfe. Die Fachgruppen hingegen sind Spezialisten für spezielle Aufgaben.

Die Viernheimer sind insbesondere Spezialisten der technischen Ortung. Sie können mit ihrem technischen Gerät beispielsweise eingeschlossene oder verschüttete Personen orten. Helfer des THW Viernheim waren mit ihrer Ausrüstung schon weltweit im Einsatz.

Die Ladenburger verfügen über die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen. Sie kämpfen gegen Überflutungen und Überschwemmungen. Die im Werk Freudenberg ausgestellte Hochleistungspumpe war unter anderem im Hochwassereinsatz der Stadt New Orleans, nach dem der verheerende Wirbelsturm Katharina dort 80 Prozent des Stadtgebietes überflutet hatte. 

In Heidelberg gibt es die Fachgruppe Wassergefahren, die Rettung und technische Hilfe an und auf dem Wasser bringen kann sowie die Fachgruppe Führung/Kommunikation (Koordination der THW Einheiten durch eine mobile Führungsstelle). Zusätzlich können die Heidelberger auf Rettungshunde zurückgreifen, die gemeinsam mit der Technischen Ortung (beispielsweise aus Viernheim) eine qualifizierte Ortung ermöglichen. 

Gegen Ende der Veranstaltung schilderte Bernd Guthier vom Ortsverband Heidelberg, dessen Großvater selbst als Meister "beim Freudenberg" gearbeitet hatte, abwechslungsreich und spannend seine Erlebnisse vom Erdbebeneinsatz in Haiti.

Eindrucksvoll erzählte er von den Schwierigkeiten in das zerstörte Land zu gelangen. Die zerstörte Infrastruktur und das danach ausgebrochene Chaos machte es zunächst unmöglich mit dem Flugzeug  die Hauptstadt Port-Au-Prince zu erreichen. Über das Nachbarland Dominikanische Republik gelangte er mit Hilfsgütern letztendlich über den Landweg in die Hauptstadt Haitis.
Seine Aufgabe war es, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland bei Fragen der Katastrophenhilfe zu beraten. Die Deutsche Botschaft des betroffenen Landes hat bei Katastrophen die Aufgabe, sich um die dortigen Bundesbürger zu kümmern.
Als Fachberater des THW koordinierte er auch die Hilfe, die das Technische Hilfswerk für die einheimische Bevölkerung leistete. So wurde unter anderem eine effektive Trinkwasserversorgung aufgebaut.

Die Delegation des THW wurde geleitet von Zugführer Christian Busalt des Ortsverbandes Viernheim. Insgesamt besuchten zehn THW Helfer aus Viernheim, Ladenburg und Heidelberg auf Einladung des 1. Vorsitzenden der Meistervereinigung Freudenberg Volker Buser die Veranstaltung.

Freudenberg ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe in Familienbesitz. Mit ihren 14 Geschäftsgruppen ist sie in verschiedenen Branchen und Märkten aktiv. Freudenberg entwickelt und produziert Dichtungen, schwingungstechnische Komponenten, Filter, Vliesstoffe, Trennmittel und Spezialschmierstoffe sowie mechatronische Produkte.