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Berichte zur Kategorie "Ausland"

SEEBA Team hat Einsatzgebiet im Japan erreicht

|  Ausland  Einsatz

Das Team der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) hat am 14. März das Einsatzgebiet in Japan erreicht. Gemeinsam mit ABC-Experten und einem Ortungsteam aus der Schweiz werden die Erdbebenspezialisten des Technischen Hilfswerkes (THW) nahe der japanischen Stadt Tome eingesetzt, etwa 500 Kilometer nördlich von Tokyo.

SEEBA-Kräfte bei einer Besprechung mit den japanischen Behörden (14.03.2011). Quelle: THW/Georgia Pfleiderer

Ausgestattet mit moderner Technik und Suchhunden nahmen die THW-Kräfte, darunter die Helfer des THW Viernheim Christian Busalt und Bertram Bähr, die Suche nach Überlebenden auf. Die schweizer Experten stellen durch regelmäßige Messungen sicher, dass sowohl der Weg, als auch der Einsatzort selbst radiologisch unbelastet sind. Aus diesem Grund dauerte die Anfahrt ins Einsatzgebiet länger als üblich, da der Bereich der gefährdeten Kernkraftwerke weiträumig umfahren wurde.

Das Team steht zudem in ständigem Kontakt mit dem "Head of Mission" in Tokio, sowie der rund um die Uhr besetzten Einsatzzentrale der THW-Leitung in Bonn.

Vor dem Hintergrund der prekären Lage in mehreren japanischen Atomkraftwerken steht die Sicherheit der Einsatzkräfte an aller erster Stelle. Das Einsatzgebiet liegt in den Hügeln und ist nicht durch eventuelle Strahlenbelastungen bedroht.

Der Präsident des THW Albrecht Broemme betonte: "Jeder Einsatz des THW folgt dem Grundsatz: Die Sicherheit der eingesetzten Kräfte steht vor dem Auftrag. Auch unser Einsatz in Japan, bei dem wir der betroffenen Bevölkerung Hilfe leisten wollen, folgt diesem Grundsatz. Das THW wird daher nicht in Gebieten tätig, in denen eine konkrete Gefahr durch radioaktive Strahlung zu befürchten ist. Im schlimmsten Fall wird der SEEBA-Einsatz auch abgebrochen".

Selbstverständlich stehen das Team und die Kameraden in Tokio ständig im Kontakt mit den zuständigen Behörden, die ihrerseits alles Notwendige unternehmen, damit die Sicherheit für die ausländischen Helfer gewährleistet ist.

Die SEEBA ist eine Einheit, die das THW für Auslandseinsätze bereithält. Der größte Teil der Ortungsausstattung des THW Viernheim besteht aus dem SEEBA Material des SEEBA-Standortes Darmstadt:

  • Akustisches Ortungsgerät wertet akustische Signale der Schadensstelle aus. Findet Personen die sich noch bemerkbar machen können.
  • Bio Radar und PLS sind Radarortungsgeräte die mittels Kopplersystem arbeiten. Diese erfassen jegliche Bewegung in der Schadensstelle. Ausgewertet werden die Signale mit einem Rechner.
  • Kamerasysteme: Die Fachgruppe Ortung des THW Viernheim verfügt über mehrere Kamerasysteme die zur Erkundung eingesetzt werden können. Mit den Kamerasystemen kann man die Lage von Personen feststellen und Wege für die Bergung erkunden. Jedes dieser Kamerasysteme hat unterschiedliche Vorteile. Deshalb werden sie situationsabhängig eingesetzt.
  • Wärmebildkamera: ähnlich einer herkömmlichen Kamera, empfängt jedoch Infrarotstrahlung. Ermöglicht die Suche von Personen in verrauchten Gebäuden oder weitläufigem Gelände bei Dunkelheit.
  • SearchCam 2000: verfügt über einen steuerbaren Kamerakopf, der in Standardbohrlöcher passt. Hat eine Gegensprechanlage und einen hochauflösenden Farbmonitor. Der Kamerakopf ist in alle Richtungen beweglich. Dient zur Suche von verschütteten Personen in schwer zugänglichen Trümmern.
  • SeeSnake: hat ein 30 Meter langes Glasfaserkabel, an dessen Ende eine Kamera installiert ist. Diese Kamera hat einen Sichtwinkel von 90°. Der Kamerakopf kann die Umgebung ausleuchten. Die Darstellung erfolgt an einem Monochrom-Monitor.
Das Camp der SEEBA-Einheit in Japan (14.03.2011)