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Aktionswoche im Rhein-Neckar-Zentrum

m Jahr 2007 präsentierte der Ortsverband das THW im Rahmen einer Aktionswoche im Rhein-Neckar-Zentrum, einem großen Einkaufszentrum in Viernheim.

RNZ-Aktionswoche Thema: Hochwasser

|  RNZ 2007

Der heutige Dienstag stand ganz unter dem Motto "Hochwasser".

Ortsverbände aus dem Geschäftsführerbereich Mannheim haben sich präsentiert.

Der THW Ortsverband Eberbach stellt das System Quick-Damm vor. Der Quick-Damm ist mit wenigen Handgriffen in Sekundenschnelle aufgestellt. Er besteht aus einem oben offenen Behälter mit einer Hülle aus reißfestem Geotextil und wird mit mineralischen Feststoffen, z.B. Sand, Kies, Erde oder Erde/Fels-Gemisch gefüllt. Der gefüllte Damm bildet ein standfestes und robustes Schutz- oder Stützelement, welches mehrfach wieder verwendbar ist.

Trotz moderner und innovativer Technik kommt man im Hochwasserschutz aber immer noch nicht ohne die altbewährten Sandsäcke aus.

Der THW Ortsverband Ladenburg stellt seine DIA Großpumpe vor. Diese Pumpe ist auf einen Einachsanhänger montiert und wird von einem Dieselmotor angetrieben. Die Pumpe fördert bis zu 15.000 Liter/Minute. Sie eignet sich besonders zum Lenzen größerer Wassermengen wie bei Überschwemmungen und für die Wasserförderung über längere Strecken.

Ebenfalls ausgestellt wird die vom THW OV Ladenburg angefertigte Infowand über den großen Hochwassereinsatz in New Orleans, bei dem Helfer verschiedener Ortsverbände aus ganz Deutschland beteiligt waren, unter anderem auch Helfer des THW OV Viernheim. Die Infowand kann bis zum Ende der Aktionswoche am Kletterturm besichtigt werden.

Aus Mannheim ist THW-Geschäftsführer Markus Jaugitz angereist um den Fachvortrag über "Hochwasser im Rhein-Neckar-Dreieck" zu halten. Herr Jaugitz bericht vom Hochwassereinsatz in New Orleans und welche Vergleiche und Lehren man daraus für das Rhein-Neckar-Dreieck ziehen kann:

"Der Mensch muss sich Gedanken machen über das was er tut. Denn die Natur sollte ernst genommen werden. Die Ausweitung der von Menschen besiedelten Gebiete in Flußauen oder Überschwemmungsgebiete kann erhebliche Gefahren bergen, wenn sich die Natur wieder das zurückholt, was der Mensch ihr genommen hat.

New Orleans wurde z. B. unter dem Meeresspiegel gebaut. Das kommt bei uns in der Region ja bekanntlich kaum vor, aber manche Wohn- und Industriegebiete bei uns im Rhein-Neckar-Dreieck liegen unterhalb der Flusspegel. Diese Gebiete sind natürlich auf intakten Hochwasserschutz angewiesen. Denn sollte mal ein Deich brechen, wird es für diese Gebiete problematisch. Schäden in Milliardenhöhe drohen gerade in unseren dicht besiedelten Städten.

Im Vorfeld eines Hausbaues oder Kaufes soll man sich rechtzeitig über das Gefahrenpotential "Hochwasser" informieren. Auch soll man sich informieren, ob man in einem solch gefährdeten Gebiet wohnt.

Der Einzelne soll nicht nur auf die Hilfe der Katastrophenschutzorganisationen setzen, sondern man kann auch selbst etwas tun. So kann jeder einmal durch sein Haus und Anwesen gehen und sich überlegen wo die Schwachstellen sein könnten. Sinnvoll ist zu prüfen, ob und wie der eigene Keller mit Wasser voll laufen kann. Ist es sinnvoll Rückschlagventile einzubauen oder genügt das einfache Vorhalten von Sandsäcken? Auch ist zu prüfen, ob ein kleiner Notvorrat an Nahrungsmittel und vor allem Trinkwasser im Haushalt vorhanden ist. Dieser kann natürlich immer wieder im Turnus verbraucht werden, soll aber dauerhaft vorhanden sein. So kann z. B. bei einer Verunreinigung des Trinkwassers kurzfristig auf diese Reserve zurückgegriffen werden."

Die Katastrophenschutzorganisationen sind sehr gut auf Hochwasserkatastrophen vorbereitet, aber wenn diese Ausmaße wie in New Orleans annehmen, sind auch sie überfordert. Deshalb ist es gut, wenn jeder einzelne ein klein wenig Vorsorge trifft und sich Gedanken über die lauernden Gefahren macht.